Dinge, die schön sind: warme
Sommerabende, das Abziehen von Handy-Schutzfolien, weiches Katzenfell an warmer
Menschenwange, gelungene selbstgebackene Kuchen, Brieffreundschaften, Mixtapes
von Freunden, Lob erhalten.
Dinge, die unschön sind:
ungepflegte Blogs.
Bis April war bei mir Diplomzeit
inklusive Abgabe meiner Diplomarbeit, Prüfungszeit und schließlich Umzug
(beziehungsweise Rückzug ins heimische Süddeutschland). Seitdem ist
Bewerbungszeit, Zeit, den Umzug (beziehungsweise Weiterzug beziehungsweise
Rückzug) nach Budapest im September zu planen und somit auch Zeit aufzuwachen
aus meinem post-diplomischen Delirium. Blicken wir jedoch nochmals kurz zurück:
Im März machte ich mit meinem Freund etwas völlig
Unpassendes, Fehl-am-Platzendes, wahnsinnig schlecht Getimtes: einen
zweiwöchigen Myanmar-Trip. Die Wahrheit ist, Myanmar wäre zu einer Zeit fällig
gewesen, in der ich mich bereits eine glückliche, freie Absolventin nennen
kann. Doch wie jeder weiß, verschiebt sich alles immer um zwei Monate. Und so
wurde aus dem Belohnungsurlaub danach ein eingeschobener Ausflug davor. Stolz
kann ich jedoch behaupten, in diesen zwei Wochen Großartigkeit nicht einmal an
mein Diplom gedacht zu haben. Gut, nicht?
Gut fand ich auch, als mich die
Facebook-Seite des Goethe Institut Budapest kürzlich mit seinem Eintrag über
deutsche Lehnwörter im Ungarischen an etwas erinnerte: An meine Liste nämlich.
Meine Liste der eingeungarischten Wörter [einungarischen heißt in selbiger
Sprache übrigens „magyarosítani“ und existiert – im Gegensatz zum deutschen
Pandon – offiziell und ohne in Word
rot unterkringelt zu werden]. Während meiner Auslandsemester in Budapest habe
ich mit viel Vergnügen beobachtet, wie die ungarische Sprache nicht
nur einige linguistische Verwandtschaften geschlossen und diverse Lehnwörter
innehat. Nein, so mancher Begriff aus dem Englischen, Französischen und
Deutschen findet sich in einer Form im Ungarischen wieder, die den Ursprung gar
nicht mehr erkennen lässt. Es geht ganz fix: Die Schreibweise des
entsprechendes Wortes wird einfach ungarisiert, Bedeutung und Aussprache
bleiben hingegen gleich – bis auf das rollende Rrrr, das auch bei englischen
Stammwörtern seinem weicheren, in sich gekehrten Partner [siehe „right“, „british“ etc.] nicht weicht. Aufgrund der einfachen Methodik,
die ja auch beim Sprechen selbst schon angewendet werden kann und keiner großen
Übung bedarf, findet sich dieses Phänomen überall in Ungarn, und es verbreitet
sich rasant in der ungarischen Sprache. Insbesondere Themenkreise, die ohnehin einem
schnellen Wandel unterliegen [beispielsweise Mode und Technik], beinhalten immer
mehr neue, moderne eingeungarischte Wörter. Der folgende Auszug aus meiner
Liste zeigt einen ersten, amüsanten Überblick. Weitere Auszüge folgen in
regelmäßigen Abständen in dieser Serie namens_
_SALÁTA
Kvíz = Quiz (engl.)
Repertoár = Repertoir (franz./lat.)
Fals = falsch (dt.)
Ketcsup = ketchup (engl.)
Dzsessz = Jazz (engl.)
Menedzser = Manager (engl.)
Koktél = Cocktail (engl.)
Bizsu = Schmuck (franz.)
Zseni = Genie (franz.)
Rulett = Roulette (franz.)
Brék Bít =
Break Beat (engl.)
Dizájn =
Design (engl.)
Silvuplé =
s’il vous plait (franz.)
Blézer = Blazer (engl.)
Besztof =
Best of (engl.)