Samstag, 16. Oktober 2010

Hét

Na csá! :o)

Endlich finde ich mal wieder Zeit und Internet, den neuesten Stand hier bei mir in Budapest zu skizzieren. Es ist viel passiert in den letzten zwei, drei Wochen. Am 31. September bin ich in die neue Wohnung umgezogen. Hier fühle ich mich sehr wohl. Meine Mitbewohner (ein Maedchen namens Csilla und ein Junge namens Csabi) sind sehr nett, die Wohnung ist zentraler als das Wohnheim und - vor allen Dingen - habe ich mein eigenes Zimmer! :o) Es ist nicht alles perfekt in der Wohnung, weil der Vermieter etwas verpeilt ist, aber im Großen und Ganzen passt es trotzdem, ich habe alles, was ich brauche. Heute Abend machen wir unsere Einweihungsparty, da freue ich mich schon sehr drauf. Es kommen um die 20 Leute - alle von mir :D Viele kenne ich vom Sprachunterricht in der Uni (z.B. Marco, einen Italiener, zwei Asias aus Polen, Kenji, einen Japaner, Yuka, eine Japanerin usw.), einige durch Jess, die Italienerin aus dem Wohnheim. Man lernt hier außerdem staendig Leute durch andere Leute kennen, was echt cool und interessant ist. Ich fühle mich also noch immer (und v.a. jetzt nach dem Umzug) sehr wohl und "zu Hause" hier in Budapest.
Ansonsten war ich letztes Wochenende noch in Belgrad, Serbien. War totaaal die crazy Aktion, weil wir Freitag Abend um 23Uhr mit dem Zug losgefahren sind und Sonntag Morgen um 10Uhr wieder zurück. Die Hinfahrt war außerdem sau anstrengend, weil es eiseskalt war im Zug (war kein ungarischer MÁV-Zug, sondern so'n altes Teil aus Serbien). Nicht nur, dass die Heizung nicht funktionierte - die Lüftung lief auch noch! Also bedeckten wir uns mit allem, was wir hatten (in meinem Fall: mit Handtüchern). Nach 4 Stunden geschah dann das Wunder. Denn als wir die serbische Grenze erreichten (Zufall? :D ), wurde die Heizung eingeschaltet und powerte volle Kanne los, sodass wir die letzten 3 Stunden schwitzend und im T-Shirt verbrachten, was aber 7465239 Mal besser war als die serbisch-sibirische Kaelte zu Anfang... Belgrad selbst war toll. Wir haben in einem netten kleinen Hostel gepennt, zu sechst in einem Zimmer (aber da wir insgesamt 12 Leute in der Gruppe waren, passten wir genau in zwei Zimmer). Außerdem haben wir eine Stadtführung mitgemacht, die eine junge Serbierin kostenlos anbot. Da haben wir sehr viel über Belgrad, die Geschichte und die serbische Kultur erfahren, aber ich haette noch tausend Fragen gehabt... Danach wurden wir dann - leider! - Zeuge der Anti-Schwulen-Demo. Das war ziemlich krass, weil die Demonstranten sehr aggressiv waren. Viele unter ihnen sind Nationalisten und einfach gegen alles, was anders ist. Leider leider, das sagte zumindest unsere Stadtführerin, ist Serbien in vielerlei Hinsicht noch immer sehr konservativ und intolerant. Da ist Ungarn zum Glück schon einen großen Schritt weiter. Zumindest hier in Budapest kann man größtenteils so rumlaufen, wie man will.
Am Sonntag gab es dann eine Schwulendemo in Belgrad. Ich selbst bin dann zwar schon abgereist, aber einige aus unserer Gruppe sind noch geblieben und konnten aus unmittelbarer Naehe erleben, wie gewaltbereit die Schwulengegner sind. Die Demo wurde zwar stark von der Polizei geschützt, doch viele Beamte wurden verletzt. Die Gegendemonstranten schmissen mit Steinen und zündeten sogar Autos an. Es war also ziemlich heftig... Trotz der aggressiven Stimmung in der Stadt hat uns Belgrad selbst jedoch sehr gefallen und ist auf jeden Fall noch einen etwas laengeren Besuch wert.
Am Montag geht's für mich nach Zagreb, Kroatien - da bin ich auch schon seeehr gespannt drauf.

So, ich muss jetzt die Party vorbereiten. Ich denk an euch und wünsch euch schejne Herbsttage :o)

Cső!

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